Logo1  
Beratung, Konzeption und Durchführung
 

 

 

Eyetracking-Tests mit der Augenkamera

 

Die Blickregistrierung mit Eyetrackern (Augenkameras) ist ein zuverlässiges und erprobtes Verfahren, um das objektive Sehverhalten einer oder mehrerer Zielgruppe(n) direkt bei der Nutzung von Medien,  der Orientierung - z.B. im Internet, Supermarkt, etc. - oder beim Bedienen von Maschinen aufzuzeichnen und anschließend auszuwerten.

Dabei wird der gesamte Sehvorgang aus dem Blickwinkel des Nutzers
oder der Nutzerin abgebildet. Eine Eyetracking-Studie zeigt, wie sich der Mensch orientiert, welche optischen Reize und Inhalte wie vom Auge erfasst werden.

Sie bildet so den kompletten Wahrnehmungsvorgang vom ersten Blick
über das Durchsehen und Nutzen bis zum Verlassen ab.

Nach der Blickaufzeichnung durch Eyetracking werden die Testpersonen i.d.R. anhand eines standardisierten Fragebogens zu dem Gesehenen interviewt. Die Antworten zum subjektiven Empfinden hieraus korrelieren wir mit den objektiven Daten des Eyetracking.  Dies liefert uns zu der Erkenntnis was gesehen wurde auch das Wissen, wie dies verstanden und interpretiert wird.

 

Was ist ein Eyetracker?

Für die unterschiedlichen Aufgabestellungen werden heute zwei Arten von Eyetackern genutzt:

  1. Eyetracking-Glasses ähnlich einer Ski-Brille. Sie ermöglicht die Untersuchung von wechselnden Situationen, z.B. wenn sich die Testperson durch einen Supermarkt bewegt, ein Smartphone nutzt oder beim Blättern in einer Zeitschrift.
  2. Remote-Eyetracker, die fest an einem Bildschirm montiert sind. Damit sind Inhalte, die in einem Screen dargestellt werden können besonders schnell und einfach zu analysieren.Diese Technik wird vor allem für das Internet und TV-Spots genutzt.

Generell zeichnen in beiden Varianten mehrere kleine Infrarot-Kameras für die Probanden unsichtbar die Bewegungen der Augen auf. Bei den Eyetracking-Glasses registriert eine weitere Minikamera in der Brille die Situation vor der Testperson, z.B. die Zeitschrift, das Smartphone, ein Mailing, einen Katalog, Prospekte oder die Blickrichtung in einem Supermarkt.

Der Remote-Eyetracker arbeitet hingegen berührungslos, da der Bildinhalt (Stimulus), den die Testperson sieht, bereits aus dem Steuer-PC an den Bildschirm ausgegeben wird.

Stimulus und die individuelle Augenpsoition werden vor dem Test kalibriert. So entsteht ein Video von der betrachteten Szene mit einer Markierung, die ständig jene Stelle zeigt, die von der Testperson genau fixiert wird.

Die Methode nutzt dabei eine physiologische Besonderheit des Auges:
Die Netzhaut besitzt nur in einem sehr kleinen Bereich viele unterschiedliche Sehzellen, mit denen der Mensch scharf sehen und somit detaillierte Informationen aufnehmen kann. Das breitere Sichtfeld dient vornehmlich zur Orientierung und dem Erkennen von Hell-Dunkel oder Bewegungen. Dies ist der Grund, weshalb wir z.B. beim Lesen einer Text-Zeile mit den Augen folgen.

Diese Informationssuche, und damit die Augenbewegung, wird von unserem Gehirn weitgehend unbewusst gesteuert. Das heißt, der Mensch kann seine Augenbewegungen nur mit großer Konzentration bewusst lenken. Ein kleiner Störreiz reicht bereits aus, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als Beispiel sei hier ein plötzliches Blitzlicht genannt. In Anbetracht der Tatsache, dass wir rund 90 % der täglichen Informationsmenge mit den Augen sehen und nur die restlichen 10 % hören, riechen, tasten oder schmecken, wird deutlich, welche große Bedeutung die Analyse von Blickverläufen hat.

(Zurück zum Anfang)


Das zeigt ein Test mit dem Eyetracker

Das Eyetracking zeigt das natürliche Verhalten bei der Nutzung von Medien, bzw. optischen Reizen allgemein:
  • Was erregt die Aufmerksamkeit der Betrachter?
  • Wie lange beschäftigen sich die Betrachter mit einem Stimulus und dessen einzelnen Bestandteilen?
  • Wie häufig werden einzelne Bereiche wie z.B. Bilder, Texte, Störer oder auch animierte Elemente betrachtet?
  • In welcher Reihenfolge wird ein Stimulus wahrgenommen?
  • Wie wird das Medium insgesamt gehandhabt?

Die anschließende Befragung der Probanden dient dazu, das subjektive Urteil der Probanden über die Werbung zu explorieren:

- woran erinnern sich die Probanden spontan (ungestützte Befregung),
- wie bewerten die Probanden den Stimulus (gestützte Befragung),
- welche Bestandteile des Stimulus beeinflussen in welcher Weise
  das subjektive Empfinden der Zielgruppe?

(Zurück zum Anfang)


Wie läuft ein Eyetracking-Test ab?


  • Für jede Studie wird ein auf die Aufgabe abgestimmtes Testdesign entworfen.
  • Die Probanden werden entsprechend den Vorgaben des Auftraggebers aus der/den Zielgruppe(n) rekrutiert. Ggf. wird eine Vorqualifizierung durchgeführt. Grundsätzlich wird keine Datenbank mit Testpersonen eingesetzt, um jeweils die optimale Zielgruppe für das Test-Werbemittel abzubilden.
  • Die Testpersonen werden terminiert und in das Teststudio eingeladen. Das Studio kann entsprechend den Erfordernissen der Zielgruppe an beliebigen Orten installiert sein, z.B. für einen Regional-Split. Die Eyetracking-Glasses sind auch Outdoor in verschiedensten Situationen einsetzbar.
  • Pro Tag ist eine maximale Anzahl von 10 bis max. 20 Testpersonen realistisch. Die Probanden erhalten eine angemessene Aufwandsentschädigung ausbezahlt.
  • Die Untersuchungen bestehen aus der Blickaufzeichnung und der
    anschließenden Befragung der Probanden durch unsere Interviewer.
  • Die Blickaufzeichnung erfolgt verschleiert, d.h. der zu testende Stimulus wird im üblichen Kontext den Probanden präsentiert. Die Testpersonen entscheiden frei, wie sie das Maedium nutzen bzw. die Aufgabe lösen und in welcher Reihenfolge sie dabei vorgehen.
  • Die resultierenden Eyetracking-Videos werden detailliert codiert und ebenso wie die Interviews EDV-gestützt ausgewertet.
  • Der Auftraggeber erhält als Ergebnis eine Präsentation der  Resultate als
    • Grafik (Heatmap, Scanpath, oder spezielle Auswertungen),
    • Tabellen mit konkreten Zahlen,
    • kommentierte Stärken- und Schwächen-Analyse.
  • Aus den Testergebnissen erarbeitet CB-Research auf Wunsch Vorschläge zum weiteren Optimieren. Darin fließen die objektiven Daten aus der Blickaufzeichnung genauso ein, wie die subjektiven Aussagen der Interviews.

(Zurück zum Anfang)


Zeitbedarf

Nach der Auftragserteilung beginnt die konkrete Planung der Studie:
Das Testdesign sowie ggf. der Fragebogen werden entwickelt und mit
dem Auftraggeber abgestimmt.


Nach Freigabe der Fragen werden die Testpersonen rekrutiert.

Vom Zeitpunkt der Freigabe bis zum Vorliegen der Dokumentation
erfordert ein Eyetracking-Test je nach Aufgabenstellung einen Zeitraum
von 2 bis 4 Wochen. Bestimmende Parameter sind die Anzahl der
Testpersonen, die Beschaffenheit und der Umfang des Tests
sowie der Ort der Untersuchung.


Kleine Faustregeln:

Blickaufzeichnung/Feldphase: 10 bis max. 20 Probanden proTag
Codierung/Auswertung: ca. 1 Tage pro 10 Personen
Datenaufbereitung/Berichtslegung: 5 bis 10 Tage



(Zurück zum Anfang)

 

 

Eyetracker
Spacer  
 
© Cornelius Burghardt